Frauen in MINT-Bereichen

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Frauen in MINT-Bereichen

Unser Weg zu Software-Entwicklerinnen

Frauen in MINT Berufen?

Mathematik-, Informatik-, Naturwissenschafts- oder Technikberufe (MINT). Für viele sind Frauen in diesen Bereichen noch immer undenkbar.

Der Schritt, sich in diese berufliche Richtung zu begeben und den Mut zu haben, sich in der Informatikbranche einzugliedern, ist groß. Dabei ist die IT eine der wenigen Bereiche, die auf fast jeden anderen Zweig der Industrie Auswirkungen hat und somit in Zukunft immer wichtiger im Berufsleben wird.

Für die meisten ist die Softwarebranche immer noch eine reine Männerdomäne, weshalb es für Frauen oft schwierig ist, den Sprung in diese Welt zu wagen.

In diesem Beitrag möchten wir, Jana Gerdes und Neele Bruns, zwei Sichtweisen zum Weg in die Softwarebranche erläutern und unsere Erfahrungen teilen.

 

Zwei Wege von Frauen in die Softwarebranche

Vom Abitur ins Technikum und weiter ins Studium

Ich wollte mir erst ein Bild davon machen, wo ich später arbeiten kann, bevor ich mich für einen Studiengang entscheide. Aus diesem Grund entschied ich mich, nach dem Abitur 2015, erst einmal für ein Praktikum. Ich wollte sichergehen, dass der Studiengang und vor allem die Tätigkeit, die ich nach dem Studium ausüben werde, auch zu mir passt.

Während meiner Schulzeit war ich schon immer sehr gut in den Fächern Mathematik und Informatik. Meine Lehrer rieten mir daher etwas in dieser Richtung zu studieren und so recherchierte ich im Internet und bin auf das Niedersachsen-Technikum gestoßen. Das ist ein halbjähriges Projekt, indem die Absolventinnen vier Tage in der Woche ein Praktikum in einem von ihnen gewählten Unternehmen absolvieren und einen Tag in der Woche schon an Vorlesungen an der Fachhochschule teilnehmen können.

Portrait Gerdes 06 Web
Zuerst hatte ich etwas Bedenken, da die MINT-Bereiche doch sehr von Männern dominiert werden. Diese Zweifel konnten jedoch sehr schnell ausgeräumt werden. 

Ich habe mich bei meinem Praktikumsunternehmen SWMS Systemtechnik sofort sehr wohl gefühlt, was auch zu meiner Entscheidung für dieses Unternehmen führte.

Nach dem Niedersachsen-Technikum arbeitete ich bis zu Beginn meines Studiums im Oktober 2016 Vollzeit bei SWMS und bin jetzt neben dem Studium als studentische Hilfskraft angestellt.

Ich freue mich, Teil dieses Teams sein zu dürfen, da ich die Arbeit bei SWMS super mit meinem Studium verknüpfen kann. Ich kann somit nur jedem, egal ob Mann oder Frau, empfehlen, seinen Interessen und Fähigkeiten nachzugehen und sich zu trauen, das zu machen, was einem Spaß macht.

Verknüpfung von Studium und Arbeit

Immer wieder bekomme ich erstaunte Blicke zu sehen, wenn jemand nach meinem Studiengang fragt und daraufhin die Antwort „Mathematik und Informatik“ zu hören bekommt. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Ich bin erst in der elften Klasse mit Informatik in Kontakt gekommen und habe gemerkt, was möglich ist, wenn man sich etwas mehr mit dem Thema Programmierung auseinandersetzt. Der Spaß und die Beschäftigung mit diesem Themengebiet hat sich auch die letzten beiden Schuljahre nicht geändert. Besonders, da unsere damalige Lehrerin den Schülern, die Lust dazu hatten, die Möglichkeit gab sich noch mehr mit der Informatik auseinanderzusetzen. 

Portrait Bruns 06 Web

Als dann die Frage aufkam, welcher Beruf für die eigene Zukunft geeignet ist und was einem selbst Freude bereitet, trat genau der Bereich der Programmierung schnell in den Vordergrund. Also habe ich mich an der Uni Oldenburg für den Zwei-Fach-Bachelor eingeschrieben und studiere dort seit dem Wintersemester 2016/2017 Mathematik und Informatik. Teil dieses Studiums ist ein außerschulisches Orientierungspraktikum. Wenn man vorher noch nie in diesem Bereich gearbeitet hat, fragt man sich natürlich wohin. Nach dem Austausch mit meinen Kommilitonen bin ich durch Jana auf SWMS gekommen. So kam es dann zu meiner Bewerbung. Gesagt, getan. Im August 2017 habe ich also ein vierwöchiges Praktikum hier absolviert und mich von Anfang an super wohl gefühlt. Nach diesen vier Wochen wurde ich gefragt, wie es jetzt weitergeht. Zu dem Zeitpunkt war es für mich undenkbar, dass eine Softwarefirma einen Neuling wie mich gebrauchen könnte.

Mit dem Gedanken lag ich aber scheinbar falsch und bin so nun die zweiten Semesterferien bei SWMS und möchte diesen Job nicht mehr missen. 

Ich finde hier ein Kollegium, in dem man sich nur wohlfühlen kann und Aufgaben, die einen die gelernte Theorie des Studiums in die Praxis umsetzen lassen. 

Hier kann man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen und auch knifflige Probleme lösen. Bei manchen Dingen, die im Studium gelehrt werden, habe ich erst hier die Notwendigkeit verstanden und es half die Informationen zu festigen und ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln. Die Arbeit in diesem Unternehmen ist eine tolle Abwechslung zu dem doch eher theorielastigen Studium.

Für mich ist die Beschäftigung und der Umgang mit Software ein immer aktuelleres Thema. Ein Thema, welches in den nächsten Jahren immer wichtiger im Beruf werden wird und schon früh gelehrt werden sollte.

 

Fazit: Was könnte man besser machen?

Als Frau im Informatikstudium merkt man schnell, wie die Verteilung der Geschlechter noch immer ist. Unserer Meinung nach könnte sich das deutlich verbessern, wenn man die Informatik schon früh in den Schulalltag integrieren würde und Vorurteile aus dem Weg schafft, sodass junge Mädchen und Frauen sich gar nicht erst von den MINT-Bereichen distanzieren.

Jungen und Mädchen sollten von klein auf spielerisch an das Programmieren herangeführt werden. 

Für uns gehört die Informatik inzwischen schon zu den wichtigsten Hauptfächern neben Mathematik, Deutsch und Englisch. Wer hier keine Erfahrungen sammelt, wird es im späteren Berufsleben schwer haben, Fuß zu fassen.

Tieferes Interesse sollte definitiv stärker gefördert werden, so wie es inzwischen schon zahlreiche Organisationen tun.

 

Titelbildnachweis: https://pixabay.com/de/roboter-k%C3%BCnstliche-intelligenz-frau-507811/

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